Bei brütender Hitze stand das nächste Großereignis im Jubiläumsjahr des Glauchauer SC 1873 an. Großmeister Raj Tischbierek, Bundesligaspieler bei der USV TU Dresden, Chefredakteur der „Zeitschrift SCHACH“ und bekannt durch zahlreiche Schachpublikationen, war zum Simultan in den Glauchauer Ratshof eingeladen. Der ein oder andere wird sich jetzt fragen: Warum gerade Raj Tischbierek und was verbindet ihn mit Glauchau? Mit dem Sieg bei der DDR-Meisterschaft 1987 feierte er seinen ersten großen Titel – und den errang er im Glauchauer Spinnstoffwerk bei der damals ausrichtenden BSG Chemie Glauchau.
Gegen 11:00 Uhr eröffnete der Präsident des Glauchauer SC, Axel Burkhardt, die wieder mit viel Engagement durch zahlreiche Vereinsmitglieder vorbereitete Veranstaltung und begrüßte Raj im Kreise der Glauchauer Schachfreunde. Auch der Präsident des SVS, André Martin, richtete ein paar Worte an die Teilnehmer und den Großmeister. Zudem nutzte er die Gelegenheit, mit Knut Ludwig ein weiteres Mitglied des Vereins mit der Ehrennadel in Silber für seine langjährigen Verdienste in der Nachwuchsarbeit zu ehren.
11:30 Uhr begann dann der Wettkampf. 18 Spieler im Alter zwischen 6 und 83 Jahren stellten sich dem Großmeister, darunter eine weibliche Teilnehmerin und einige Freunde und Verwandte der Vereinsmitglieder. Schon nach etwas mehr als einer Stunde endeten die ersten Partien mit dem erwarteten Sieg des Großmeisters. Mit fortschreitender Dauer vergrößerte sich auch der Vorteil des Ehrengastes an den meisten Brettern und es sah schon nach einem deutlichen Ergebnis aus.
An zwei Brettern allerdings kam der Großmeister nicht nur durch die Außentemperatur von 35°C im Schatten recht stark ins Schwitzen. Bastian Benicke, Mannschaftsleiter der 1. Mannschaft, gewann durch eine Fesselung eine Leichtfigur für nur einen Bauern. Noch deutlicher war der Vorteil von Nico Seifert, der nach drei Jahren Abstinenz erstmals wieder am Schachbrett saß und durch eine Falle sogar die Dame des Großmeisters für einen Turm gewinnen konnte. Aber beiden fehlte der Mut, den Vorteil auch zu verwerten und sie boten Remis, was der dann doch etwas verwunderte Raj Tischbierek auch kurzum annahm. Auch Präsident Axel Burkhardt gelang mit einer sehr soliden Spielführung das Unentschieden.
An den anderen Brettern war allerdings nicht viel zu holen und so endete der Wettkampf nach etwas mehr als 4 Stunden mit 16,5 zu 1,5 zu Gunsten von GM Tischbierek. Eine weitere sehr schöne Veranstaltung im Jubiläumsjahr, die allerdings durch die extremen Temperaturen schon eine große Herausforderung für den ein oder anderen Akteur war. Herzlichen Dank auch nochmal an Raj Tischbierek, dass er sich dieser „Strapaze“ gestellt und eine beeindruckende Vorstellung geliefert hat. Drei Partien zum Nachspielen hier.
Drei Events stehen noch aus. Wie bereits berichtet findet Ende August ein Einladungsturnier für 4er-Mannschaften und Anfang September ein Nichtaktiven-Turnier statt. Im Oktober folgt zum Abschluss noch ein Wettkampf für Nachwuchsspieler.