Mit großem Bedauern haben wir erfahren, dass Manfred Kalmutzki am 01.02.2021 im Alter von fast 85 Jahren von uns gegangen ist. Manfred begann bereits mit 14 Jahren seine schachliche Laufbahn in Guben, trat dann 1952 der BSG Lok Dresden -heute SV Lokomotive e. V.- bei, dem Verein hielt er bis zu seinem Tod die Treue. Manfred war nicht nur als Schachspieler erfolgreich, sondern auch ein wertvoller Funktionär des Schachverbandes.
Hier einige seiner wichtigsten Meilensteine:
- 1992-2012 Referent für Breitenschach des Schachverbandes Sachsen.
- Er ist DER "Vater des Familienschachs" nicht nur in Dresden, Sachsen sondern mittlerweile auch in ganz Deutschland.
Im Jahr 1984 führte er die 1. Dresdner Familienmeisterschaft durch. 1993 folgte die 1. Sächsische und im Jahr 2001 beschloss der DSB die Deutsche Familienmeisterschaft einzuführen und vergab die ersten Durchführungen natürlich nach Dresden unter die Leitung von Manfred Kalmutzki. Insgesamt sehen wir heute auf 34 Turniere (16 Dresdner, 9 sächsische, 8 deutsche und 1 Olympisches Familienturnier) zurück. - Anfang der 80-iger Jahre war er der Initiator der Dresdner Seniorenmeisterschaften.
- Manfred ist der Wegbereiter der Dresdner und sächsischen Behindertenmeisterschaften. Schon 2003 integrierte Manfred Behindertenteams in die Familienmeisterschaft. Konsequent weiter entwickelt wurde in diesem Jahr 2010 schon die 7. Sächsische Behinderten Meisterschaft durchgeführt. Heute ist es die erste Sächsische Meisterschaft, welche unter normalen bedingungen am ersten Januarwochenende in Dresden stattfindet.
- Entwicklung der ersten sächsischen Breitenschachkonzeption.
- Mitwirkung im ersten Vorstand des SVS unter dem Präsidenten Dr. Gerhard Schmidt.
- Mitwirkung im letzten Führungsstab des DSV (Deutscher Schachverband der DDR).
- Präsident und Ehrenpräsident des Dresdener Schachbundes.
- Organisationsleiter der Studenten-WM 1969.
- Turnierdirektor für alle Dresdner Schachfestivals der 80'er Jahre.
- Turnierleitung der DDR- Finals im Schnellschach von 1982 – 1989.
- Durchführung des jährlichen Urlauber- und Touristenturniers während des Dresdner Schachfestivals. Hier gab es immer ganz besondere Preise, wie z. B. Karten für die Sächsische Dampfschifffahrt, Jahreskarten für Museen, Ballonfahrt, um nur einige zu nennen. Er wusste, wie man auf die Menschen zugeht und Sponsoren für das Schach gewinnt.
Sein Leben, einschließlich des beruflichen Teils als Leiter der Abteilung „Soziales“ der Reichsbahndirektion Dresden, widmete er der Lösung der sozialen Problemen der Eisenbahner und der Schachspieler. So wurde er 1991 Mitglied und Spender der Solidargemeinschaft Bahn-Sozialwerk (BSW). Für die Unterstützung der gemeinnützigen Projekte dieser Stiftung rekrutierte er viele neue Mitglieder und engagierte sich in der Sparte Schach des BSW. (siehe: http://www.schach-im-bsw.de/
Manfred Kalmutzki erhielt nahezu alle Auszeichnungen, die man sich als Schachfreund und Funktionär wünschen kann:
- alle Ehrennadeln (jeweils Bronze bis Gold) des BSG Lok Dresden, des Schachverbandes der DDR, des DTSB, die Goldenen Ehrennadel des Schachverbandes Sachsens,
- Ehrenurkunde der Oberbürgermeisterin der Stadt Dresden als die höchste Auszeichnung (2008),
- Deutscher Breitenschachpreis (2010).
Wolfgang Uhlmann hat einmal gesagt, wenn er die Dresdner Schachlegende ist, gilt das für ihn als Schachspieler, für den Schachorganisator könnte man das Gleiche von Manfred Kalmutzki sagen. Möge er in Frieden ruhen, wir werden ihn in guter Erinnerung behalten.