Sicherlich ist ein min-Blitzturnier nicht jedermanns Sache, denn üblicher sind 5 min oder auch Turniere für länger denkende Spieler. Aber Naunhofer Tradition sind eben 10 Minuten, die für Viele etwas mehr Raum zum Nachdenken lassen. Das zum 16. Weihnachtsblitz in diesem Jahr mit 76 Teilnehmern die Obergrenze von 80 Plätzen fast erreicht wurde, das ist für Naunhofer Verhältnisse aber schon eine Sensation. Lag doch der vorjährige Rekord bei 58 Schachspielern.
Unter den Teilnehmern aus 24 Vereinen stellte der SV1919 Grimma wie schon oft mit 11 Startern die größte Fraktion. Selbst weite Anreisen wurden nicht gescheut, um pünktlich zum Start um 9 Uhr dabei zu sein. So kamen aus Görlitz, dem SV Breloh bei Lüneburg, dem Erzgebirge und auch erstmalig vom USV Halle unentwegte Schachenthusiasten, die unser Turnier an der Wahrnehmung damit deutlich bereicherten.
Vor allem für den SV Lok Engelsdorf spielenden Sieger Günther Heinsohn hatte sich die lange Anfahrt gelohnt. Er konnte als Einziger ohne Niederlage mit 8 von 9 möglichen Punkten den Pokal ins Dresdner Umland holen.
Auf Platz 2 folgte, man muss schon fast sagen „Wunderkind“ Alex Doc Vuon Nguyen, der sensationell mit seinen 11 Jahren und einer DWZ von 1787 selbst Topspieler(in) wie Christoph Natsidis (2287) und Franziska Gasch (1992) auf die nachfolgenden Plätze verwies. In einer seiner Partien stellte seine Schnelligkeit gegen den Grimmaer Mario Trott eindrucksvoll unter Beweis. Beide knallten ungezählte Züge in den letzten 10 Sekunden aufs Brett, doch Alex siegte äußerst knapp mit 2 sec. Vorsprung in einer spannenden Partie, die für die Umstehenden großen Unterhaltungswert bot.
Auch wenn sich die Naunhofer wieder nur als gute Gastgeber präsentierten, unter der Turnierleitung von Frank Schneider und seiner Crew, war es für alle doch ein großer Erfolg. Denn kurzfristig aufgestockt, konnten 13 Sieger prämiert werden und mancher nicht so erfolgreicher Spieler rutschte plötzlich unerwartet in eine Preisklasse, da Mehrfachpreise nicht vergeben wurden. Rangliste.
Sehr erfreulich war auch, dass mit 8 Frauen, 7 Vereinslosen bzw. Hobbyspielern und 15 Jugendlichen eine Steigerung des Turniers in der ganzen Breite erfolgte. Und wie schon so oft, hatte auch die Stadt Naunhof ihr Herz für den Schachsport geöffnet und ihren wunderschönen, weihnachtlich geschmückten Bürgersaal zur Verfügung gestellt. (https://www.facebook.com/SC.Naunhof)