Vom 24. Bis 30. Oktober 2011 fanden im Ramada-Hotel Dresden die 1st World Chess Games for Disabled statt. Drei Jahre nach der Schacholympiade 2008 wurde weltweit erstmalig ein Turnier unter Beteiligung der drei Behindertenweltverbände IBCA (International Braille Chess Association), ICSC (International Committee of Silent Chess) und IPCA (International Physically-Disabled Chess Association) ausgetragen.
Thomas Luther, der für das ZMDI Schachfestival e.V. an den Start ging, konnte mit 7 Punkten aus 7 Runden das Turnier souverän für sich entscheiden und die Goldmedaille erringen. Neben dem Gesamtsing gewann er natürlich auch die Kategoriewertung IPCA. Bei den Blindschachspielern (IBCA) konnte Olaf Dobierzin von der Schachgemeinschaft Leipzig Silber gewinnen. Ebenfalls Silber gewann der Dresdner Thomas Rudolf, der mit seinem Team IPCA II in der Mannschaftswertung 17 Punkte erkämpfte. Ebenfalls 17 Punkte erreichten die Gehörlosen aus Russland. Beide Mannschaften mussten sich nur dem Teamp IPCA I (21 Punkte) mit Thomas Luther, Andrei Obodchuk, Victor Strekalovskiy und Sergei Denisov geschlagen geben.
In der Vorbereitung der Veranstaltung mussten Lösungen für verschiedene Probleme gefunden werden, die das Schachspiel zwischen den unterschiedlichen Behinderungsarten mit sich bringt. Wenn beispielsweise blinde Schachspieler gegen gehörlose Schachspieler antreten, wurde ein Helfer am Brett zur Übermittlung der Züge benötigt.
Diese Probleme wurden jedoch von der Turnierleiterin Yvonne Ledfuß, dem Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan und dem Hauptschiedsrichter Egmont Pönisch durch eine gute Planung im Vorfeld sowie der Unterstützung zahlreicher Helfer (Maria und Steffen Banda, Claus Förster, Andrea Hafenstein, Lisa Hähnel, Helga Jäsche, Laura Jordan, Orland Krug, Peter Meng, Heiner Orlovius, Dr. Helga Schmidt, Hartmut Schöne, Paul Schuberth und Martin Sebastian) vor Ort hervorragend gemeistert. Die gehörlosen Schachspieler konnten durch die Anwesenheit des Internationalen Schiedsrichters Ralf Wadewitz, der selbst die Gebärdensprache beherrscht, im Turniersaal mit den anderen Spielern kommunizieren. Dies war, so betonte es deren Weltverbandspräsident Michele Visco in seiner Abschlussrede, ein wichtiger Baustein.
Der emotionale Höhepunkt der 1st World Chess Games for Disabled war die Siegerehrung. Es ist unbeschreiblich, mit welcher Freude und Dankbarkeit die Sportler bei der Siegerehrung ihre Medaillen entgegen nahmen. Diese Eindrücke haben mich persönlich besonders berührt und ich freue mich auf die beiden kommenden Veranstaltungen, die 2013 und 2015 ebenfalls in Dresden stattfinden werden.