Mit einer konsequent konzentrierten Leistung gelang Paul Hoffmann am gestrigen Dienstag die bisher größte Leistung des Turniers. Mit den weißen Steinen bezwang der 26-jährige den in Russland geborenen, aber für Deutschland spielenden Nationalspieler Igor Khenkin in überzeugender Manier. Von Anfang an ...
... setzte der für den USV TU Dresden spielende Fidemeister den Favoriten unter Druck und baute seinen Vorsprung Stück für Stück aus. Mit einigen taktischen Verwicklungen versuchte sich Deutschlands Nr. 5 zu retten, der Dresdner aber übersah keine Falle. Dabei ist Hoffmann selbst zwar keine kleine Leuchte in seinem Sport, ein solcher Sieg ist jedoch nicht nur für ihn etwas ganz besonderes. Immerhin bestehen zwischen ihm und Khenkin rund 300 ELO-Punkte Wertzahldifferenz. Das ist im Schach schon eine gehörige Sensation und in der vierten Runde des Hauptturniers im Schachfestival 2010 die bisher größte überhaupt.
Seit vergangenem Jahr neu im Programm sind die Lehrstunden der teilnehmenden Großmeister selbst. Jeden Nachmittag gegen 17 Uhr 30, trägt einer der anwesenden Spitzenspieler eine seiner Partien kommentiert vor. Die Lehrstunde ist dabei für jedermann kostenlos.
Unterdessen haben die sächsischen Senioren bereits ihre fünfte Runde abgeschlossen. In der eigens gespielten Landesmeisterschaft führt nunmehr der Leubener Joachim Knaak das Turnier alleine an. Während am zeitgleich gespielten zweiten Spitzenbrett Wolfgang Meier (BSW Lok Dresden) und Rainer Siegmund aus Striesen schon nach kurzer Zeit remisierten, konnte sich Knaak in einer energisch vorgetragenen Angriffspartie gegen Heinz Zöphel vom VfB Adorf durchsetzen. An den weiteren Brettern hatten die Favoriten das Nachsehen. Der an Nummer 1 gesetzte Robert Beltz (Leipzig) unterlag beispielsweise durch Zeitüberschreitung gegen TUR Dresden-Spieler Helmut Schröter. In den morgigen Partien könnte bereits eine Vorentscheidung um den Turniersieg fallen. In den Kategoriewertungen zeichnen sich knappe Entscheidungen ab, während in der Damenwertung die 74-jährige Elisaweta Kanibalotzka durch ihren heutigen Sieg bereits mit zwei Punkten Vorsprung führt.

www.schachfestival.de