"Schach verbindet" ist ein Erfolg! - kommentierten Spieler und Zuschauer, "Wann ist die nächste Veranstaltung? Es könnte im Frühling sein." Wir waren eine sehr internationale Gruppe, aus dem Osten und Westen, Norden und Süden; von Colombien bis China durch Kenia, die Ukraine und Schweden. Gelächter, Klavierspielen und der Austausch von Geschichten in verschiedenen Sprachen hallten durch die Räume. In einem Raum war Ruhe.
Mit insgesamt 56 Teilnehmern fand am vergangenen Sonnabend (03.12.2022) in der St. Paulus Kirche in Dresden ein Turnier mit und für ukrainische Flüchtlinge statt. Der Andrang war groß. Schon im Vorfeld hatten sich 44 Teilnehmer online angemeldet. Es kamen nicht alle, aber es kamen mehr - es kamen noch zusätzliche Spieler hinzu, so dass bei 28 Tischen die Kapazität ausgeschöpft war. 56 Schachbegeisterte aus 8 Nationen kämpften über 5 Runden mit einer Bedenkzeit von 10 min je Spieler und Partie. Die jüngsten Teilnehmer waren 8 Jahre, die beiden ältesten 75 Jahre alt. Somit wurde das erste Ziel der Verbindung erfüllt.
Ein großes Dankeschön geht an die vielen kleinen Helferlein, die im Vorfeld und während des Turniers aktiv waren und halfen, Sprachbarrieren zu überwinden. Spontan half Matthias Fruth bei technischen- und Anmeldeproblemen. Ein großer Dank geht auch an die St. Paulus Kirche, welche optimale Bedingungen für die Durchführung des Turniers schaffte.
Sieger des Turniers wurde der Dresdner Vereinsspieler Dr. Matthias Fruth vor Christoph Polak -beide hatten alle Partien gewonnen- und Viktor Hollmann mit 4,5 Punkten. Beste Spielerin wurde Organisatorin Emanuela Candeliere, die ihren Preis an die zweitbeste Frau Halina Butsykina (gleichzeitig älteste Teilnehmerin) aus der Ukraine spendete. Weitere Preise gingen an:
- Enie Preißler (bestes jüngstes Mädchen),
- Margarita Miakykh (beste Jugendliche),
- Alex Bahinsky (bester jüngster Junge),
- Fedor Dalakov (bester Jugendlicher),
- Boris Rozov (ältester Teilnehmer).
Während die einen Schach spielten, gab es in einem anderen Raum Süßigkeiten und Gerichte, die Freiwillige und Teilnehmer mitgebracht hatten, viele davon waren ukrainisch und für viele Menschen neu. Die Ukrainer haben nicht nur gut teilgenommen, sondern auch so viel beigetragen, dass wir nicht anders konnten, als ihr Engagement und ihren Geist zu schätzen und zu bewundern. Einige halfen, indem sie den Kindern das Schachspielen beibrachten, während andere die Unterhaltung zwischen Einheimischen und Ukrainern erleichterten.
Wir haben fast 300 € an Spenden gesammelt und erfüllten somit das zweite Ziel. Diese wurden an die Ukrainische Gemeinde St. Michael übergeben, die diese Mittel verwalten wird, um sicherzustellen, dass sie die Menschen in der Ukraine erreichen, die Medikamente und andere Dinge des täglichen Bedarfs benötigen.
Ein herzliches Dankeschön geht auch an LHP Dresden, die uns seit der Planungsphase bei dem Projekt beraten hat und durch die Bereitstellung von Fördermitteln und Beratung wesentlich zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen hat. Ein großes Lob geht auch an den SVS (Schachverband Sachsen), der mit seinem Fachwissen und seiner Kompetenz zum Erfolg beigetragen hat, und an seinen Präsidenten, Herrn Martin, der sogar aus Chemnitz angereist ist, um pro bono als Schiedsrichter zu helfen. Ein weiteres Dankeschön geht an chess4kids, die ukrainischen Flüchtlingskindern Schachlernsets mit Schachfiguren und -brettern spendeten, von denen einige noch am selben Tag mit dem Lernen beginnen konnten, dank den fleißigen Helfern, wie Vlad.
"Wann ist die nächste Veranstaltung?" könnte man nun fragen. Ob wir diese Veranstaltung in Zukunft wiederholen werden, steht noch nicht fest, aber die Freude, die man bei den Teilnehmern und Besuchern gesehen hat, und der Erfolg bei der Förderung von Gesprächen und Spenden für Bedürftige sprechen für eine Wiederholung.