SiegerfotoMit einem Start-Ziel-Sieg, wie er an Deutlichkeit kaum zu übertreffen ist, gewann die russische Vertretung in der Besetzung Vitaly Tseshkovsky, Evgeni Vasiukov, Nikolai Pushkov, Alexander Petrushin und Oleg Chernikov die 12. Europäische Mannschaftsmeisterschaft der Senioren. Zur Siegerehrung ehrte Bürgermeister Jörn Marx die Spitzenspieler. „Ich bin überwältigt, wie viele Mannschaften und vor allem aus welch entfernten Nationen hier antreten“, sagte der Stadtvertreter bewegt.
Er sah am Schlusstag die Favoriten gegen Italien mit 2,5:1,5 gewinnen. Damit blieben die Goldjungs in allen neun Begegnungen siegreich. Es gewinnt so nicht nur die Truppe auf dem Setzlistenplatz Nr. 1 - es ist auch der souveränste und höchste Sieg eines Teams, den es je in diesem Wettbewerb gab. 29 Brettpunkte stehen auf der Habenseite der Sieger, das bedeutet im Schnitt einen Sieg mit mindestens 3:1 Zählern.
Sieger2SchweizDas Hauptaugenmerk des letzten Spieltags richtete sich auf die Partie Deutschland gegen die Schweiz. Der Deutsche Seniorenmeister Christian Clemens remisierte sehr früh. Hans-Joachim Hecht hatte in einer lange sehr spannenden und positionell anspruchsvollen Stellung am Ende doch noch das Nachsehen, während Klaus Klundt wie so oft unnachahmlich eine ausgeglichene Stellung im Turmendspiel langsam aber sicher zum Sieg drehte. Tragisch verlief die Partie einmal mehr für Wolfgang Uhlmann. Gegen Viktor "den Schrecklichen" Kortschnoi, erarbeitete sich der Dresdner Großmeister einen Endspielvorteil, den er in der 81-zügigen Partie nahezu 40 Züge lang hielt, aber am Ende doch wieder hergeben musste. So endete das Duell mit den Eidgenossen schiedlich-friedlich mit 2:2, was für die Schweiz zu Rang Zwei, für Deutschland aber nur zu Rang Vier reichte.
Dazwischen schoben sich tatsächlich noch die Finnen, lange Zeit mit schwankenden Resultaten, aber mit einem enormen Schlussspurt. Weil alle anderen Teams für die Skandinavier spielten, reichte das 2,5:1,5 gegen Schweden am Finaltag, um die Bronzemedaille zu erspielen. Mit nur einem halben Punkt Rückstand folgt dann das deutsche Quartett. Auf Rang Fünf eine weitere Vertretung aus dem großen Reich des bärenstarken Schachs: St. Petersburg. Mit Titelverteidiger Tschechien auf Rang Fünf, Hessen, Wien, Italien und Schottland sind die ersten Zehn komplett.
Beste Sachsen und gleichzeitig bestes Dresdner Quartett wurde der SV Dresden-Leuben auf Rang 13. Insgesamt elf Teams kamen aus den Reihen des städtischen Schachs, unter ihnen die Dresdner Springer, deren Mitglied Dietmar Bec einen Sonderpreis als bester Spieler erhielt. Die lange Zeit in absolutem Führungsstil spielenden Österreicher landen auf Platz 11 vor dem ebenso enttäuschenden Israel. Der Schachfrühling 2010 beherbergte mit dem American-Amateur-Cup, der Dresdner Familienmeisterschaft und dem Jungseniorencup drei attraktive Nebenturniere und sah insgesamt mehr als 500 Teilnehmer. www.schachfestival.de
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