Kurt IbischAm 16.12.2016 haben wir Schachsportler vom Burgstädter TSV 1878 auf dem Friedhof zu Lunzenau Abschied von unserem verdienstvollen Vereinskameraden Kurt Ibisch genommen. Es entstand uns nicht nur ein sportlicher Verlust, sondern vor allem ein menschlicher, denn Kurt brachte, neben seiner tiefen und leidenschaftlichen Verbindung zu unserem Sport, auch noch viele andere angenehme Eigenschaften mit, wie Fairness, Geduld, Fleiß und stets ein offenes Ohr für alle Anhänger des königlichen Spiels. Auch seine zelebrierten Geburtstagsständchen auf der Mundharmonika am freitäglichen Trainingsabend werden alle Vereinsmitglieder vermissen.

Bis zuletzt nahm Kurt mit seinen 85 Jahren aktiv an allen Vereinsmeisterschaften und Vereinspokalturnieren teil. Zudem spielte Kurt noch parallel in operativ gebildeten Mischgruppen mit unseren Jugendlichen und Spitzenspielern. Egal in welchen Turnier er mitspielte, am Ende hatte er immer als Erster alle seine Partien absolviert. Bei seinen Kämpfen musste Kurt ab und an auch mal der Jugend den halben oder ganzen Punkt überlassen, dafür hatte der eine oder andere Spitzenspieler dann aber ebenfalls das Nachsehen. Remis gab es bei Kurt im Gegensatz zu einigen anderen Anhängern unseres Spiels nur, wenn es auch Remis war und verloren war eine Partie erst, wenn der Gegner Kurt bewiesen hatte, dass die Partie verloren war. Am Ende eines jeden Halbjahres haben wir uns dann immer wieder gefragt, ob wir noch eine zusätzlich Gruppe nur wegen Kurts Leidenschaft zum Schach aufgemacht haben oder um unseren anderen Vereinsmitgliedern ebenfalls eine weitere Spielmöglichkeit zu bieten. Die Wahrheit liegt wohl irgendwie dazwischen und wird Caissas Geheimnis bleiben.


Auch stand er bis zuletzt seinen Mann am 2. Brett in der 2. Bezirksklasse. Zuvor hatte Kurt noch in der Saison 2013/2014 als Stammspieler der 1. Mannschaft seinen entscheidenden Beitrag am Wiederaufstieg in die Bezirksliga geleistet. Kurt war in seiner 65 Jahre dauernden aktiven Sportlerzeit nicht nur an den Brettern der Vereine in Mohsdorf, Lunzenau, Rochlitz, Geithain und Burgstädt engagiert, sondern auch aktiv im Schülertraining, sowie in der Verbands- und Pressearbeit tätig.


Seine Leistungen als Initiator und langjähriger Turnierorganisator des Geithainer Sommerturniers werden für immer unvergessen bleiben. Kurts vielseitiges Engagement wurde im Jahr 2015 durch die Verleihung der Ehrennadel des Schachverbandes Sachsen in Gold gewürdigt. Die Verleihung fand anlässlich des 30. Jubiläums dieses Geithainer Sommerschach Turnieres statt und war von überregionaler Bedeutung. Auch in diesem vergangenen Sommer nahm er wieder, wie so viele Jahre zuvor, als nunmehr seit einigen Jahren ältester Spieler teil. Kurt wäre wohl gern auch wieder im nächsten Jahr in seinem Turnier an den Start gegangen, den Lauf des Lebens konnte er nicht aufhalten und musste sich in seinem letzten Spiel einem stärkeren Gegner beugen.
Wir Schachspieler des Burgstädter TSV 1878 und unsere Sportfreunde aus Geithain und Rochlitz werden Kurts Andenken immer in Ehren bewahren.